Ich stelle fest, dass die 3. Strophe des Westerwald Liedes nicht mehr gespielt wird. Im Web heißt es: „diese Strophe verstößt gegen unsere Richtlinien“. Traurige Tatsache bleibt aber, dass es im Umfeld von Tanzveranstaltungen oft lebensgefährliche Kampfhandlungen gibt, von denen man besser wissen sollte. Die Filmindustrie lebt davon, dieses Problem zu verschlimmern; denn Brutalität bannt und bringt Einschaltquote. Das Singen der 3. Strophe des Westerwald Liedes biete ich in meinen Sangeskreisen an. Die Strophe heißt:
Ist das Tanzen dann vorbei,
gibt es meistens Keilerei
│: und dem Bursch‘,
den das nicht freut,
sagt man nach,
der hat kein Schneid. :│
Dass es Schneid erfordert, sich nach dem Tanzen zu prügeln, möchte ich aber stark bezweifeln. Es ist eher eine Abbildung tierischer Verhaltensweise. Etwa die von zwei Schafsböcken, die mit ihren Köpfen voll gegeneinander rennen.
Wenn es keinen Schneid gäbe, so hätte es auch keinen Moses gegeben, der gegen den ägyptischen Pharao antrat. Das ist der Schneid, den ich schätze. Ähnlicher Schneid ist im Zuge einer heutigen Aufklärungskampagne auch erforderlich. Aber warum soll so etwas auf einer einzigen Schulter liegen?