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Blutabnahme erzeugt mein Erstaunen
Abnahmemenge weckt mein Raunen
Zuckt meinen Stinkefinger;
Denn sie war früher geringer
Entspricht heut‘ wohl der Labore Launen
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Ich habe 1987 in der Pharma bei Boehringer Mannheim gearbeitet. Dort haben wir ein Gerät zur Blutanalyse in Arztpraxen entwickelt und gebaut. Dieses war leider unverkäuflich. Deshalb, weil externe Labore aus unserer Sicht zu Dumpingpreisen gearbeitet haben. Die Preise für das Abholen der Blutprobe per Kurierdienst, Analyse und Ergebniszusendung lagen bei unter einer Mark. Unsere Reagenzien hätten den Arzt 7 Mark gekostet. Als ich die Menge Blut betrachtete, die mir kürzlich für einen Bluttest abgenommen wurde, fragte ich zunächst, ob das für ein großes Blutbild sei. Eine Antwort bekam ich nicht. Ich bekam den Eindruck, dass Labore wohl deshalb viel Blut ordern, damit sie es sortiert gewinnbringend an die Industrie als Rohstoff für Medikamente verkaufen können. Das würde auch erklären, warum die Labore den Ärzten einen so günstigen Preis für Bluttests anbieten können. Aber schade um die guten Arbeitsplätze bei Boehringer Mannheim.